

MedienINFO 11/2025
Die Theologin Adelheid Ruck-Schröder wird neue Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Die Mitglieder der westfälischen Landessynode wählten die promovierte Pfarrerin am Sonnabend in Dortmund mit überwältigender Mehrheit an die Spitze der Landeskirche, die mit knapp 1,9 Millionen Mitgliedern zu den großen Gliedkirchen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gehört.
Adelheid Ruck-Schröder stand auf der Sondertagung, zu der die 153 stimmberechtigten Mitglieder der Landessynode aus allen 26 westfälischen Kirchenkreisen im Dortmunder Tagungszentrum Reinoldinum zusammengekommen waren, als einzige Kandidatin für das Amt der Präses zur Wahl. Zwei weitere Personen, die der ständige Nominierungsausschuss der EKvW nach einem intensiven Auswahlverfahren ebenfalls als mögliche Kandidat*innen identifiziert hatte, hatten aus persönlichen Gründen auf eine Kandidatur verzichtet.
Gegen die Mutlosigkeit in Kirche und Gesellschaft, die derzeit allenthalben auszumachen sei, anzuwirken, nannte die künftige Leitende Geistliche bei ihrer Vorstellung im Dortmunder Reinoldinum als eines ihrer Ziele im neuen Amt. Mit ihren Aussagen zum Veränderungsbedarf der Kirche und ihren klaren Vorstellungen von kirchlicher Arbeit in der Zukunft und auch der eigenen Leitungsaufgabe überzeugte sie die Synodalen, die der neuen Präses mit einem eindeutigen Votum volle Unterstützung in ihrem neuen Amt signalisierten.
Adelheid Ruck-Schröder ist seit 2021 Regionalbischöfin im Sprengel Hildesheim-Göttingen der Hannoverschen Landeskirche. Aufgewachsen in Württemberg studierte sie Evangelische Theologie in Tübingen und Berlin, wo sie auch promoviert wurde. Erste Erfahrungen im Pfarramt sammelte die künftige Präses der EKvW in einer westfälischen Gemeinde, nachdem sie auch in der westfälischen Kirche ordiniert worden war. Anschließend wirkte sie unter anderem als Berufsschulpfarrerin und Beauftragte für den Evangelischen Religionsunterricht an Berufsbildenden Schulen im Saarland. Nach einigen Jahren im Pfarramt einer Göttinger Gemeinde wurde Ruck-Schröder 2015 Leiterin des Predigerseminars im Kloster Loccum, bevor sie sechs Jahre später zur Regionalbischöfin gewählt wurde.
Glückwünsche von EKD und EKiR
Zu den Gratulanten zählte auch die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs, die ihre Glückwünsche übermittelte. „Von Herzen gratuliere ich Adelheid Ruck-Schröder zur Wahl als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. In Zeiten von Krisen und Wandel sind Adelheid Ruck-Schröders Blick auf den bestehenden Reichtum kirchlichen Lebens, sowie wie ihre Tatkraft, neue Wege zu gehen, eine bedeutende Stärke. Beides braucht unsere Kirche - ebenso wie Frau Ruck-Schröders Engagement, alle Menschen in den Blick zu nehmen und auf sie zuzugehen, auch jene, die der Kirche nicht so nahestehen. Ich freue mich sehr auf viele Begegnungen und wünsche Adelheid Ruck-Schröder Gottes reichen Segen im neuen Amt.“
Auch der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, sprach seiner neuen Amtskollegin in einem Schreiben Glückwünsche aus. „Als Präses der Schwesterkirche im Rheinland freue ich mich besonders, dass Sie nicht nur mit Westfalen, sondern auch mit dem Rheinland bereits bestens vertraut und biografisch verbunden sind.“ Ruck-Schröder war in der rheinischen Kirche zwischenzeitlich als Berufsschulpfarrerin und Beauftragte für den Evangelischen Religionsunterricht an Berufsbildenden Schulen im Saarland beschäftigt. „Für die Aufgaben und Herausforderungen, die nun auf Sie zukommen, wünsche ich Ihnen viel Freude, Kraft, Weisheit, Geduld und vor allem Gottes Segen.“
Amtseinführung im Juni
Mit der Wahl ist die Kirchenleitung der EKvW nach rund eineinhalb Jahren Vakanz im Präsesamt wieder komplett. In ihr neues Amt eingeführt wird die Leitende Geistliche am 15. Juni im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Betheler Zionskirche in Bielefeld. Adelheid Ruck-Schröder ist 58 Jahre alt, verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Kindern.
Foto: Neue Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen: Dr. Adelheid Ruck-Schröder. Foto: Oliver Schaper/EKvW